Viele Überlegungen zu Hygienekonzept, Inzidenzen und Kontaktnachverfolgung waren im Vorfeld nötig, um die heutige Veranstaltung am Florianweg zu Ehren von sechs verdienten Kameraden durchzuführen. Am Ende des Tages zeigten die glücklichen Gesichter der Hauptpersonen aber: Die Arbeit hat sich mehr als gelohnt!

Gleich sechs Gründe zu ausgelassener Freude hatten die Besucher der heutigen Festveranstaltung des Löschzuges I am Florianweg: Fünf Ehrungen und eine Beförderung konnten durch die Leitung der Meinerzhagener Wehr vorgenommen werden. Hierzu ließ Zugführer und stellv. Wehrleiter Steffen Kohl die aktiven Kameraden unter Beachtung der geltenden Abstandsregelungen der CoronaSchutzVO um 15:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein vor dem Gerätehaus antreten.

Stadtbrandinspektor Marc Schulte übernahm das Wort und eröffnete den Festreigen mit der Beförderung seines Namensvetters Stephan Schulte zum Hauptbrandmeister. Er dankte Stephan für seinen engagierten Einsatz – unter anderem in der Funktion des Kleiderwartes des LZ Meinerzhagen – und wünschte ihm auch für die Zukunft weiterhin ein glückliches Führungshändchen.

Sodann ergriff Steffen Kohl wieder das Wort und führte durch den weiteren Verlauf. Dabei charakterisierte er die Feuerwehr in seiner Rede als einen der Eckpfeiler der öffentlichen Sicherheit. Um diese zu garantieren, bedürfe es schon der Leistung vieler Einzelner positiv „Verrückter“, die es sich zur Aufgabe gemacht hätten, anderen Menschen zu helfen. Mit einem Zitat eines unbekannten amerikanischen Generals spannte er anschließend den Bogen zu den Hauptprotagonisten des heutigen Tages:

Kleine Taten, die man ausführt, sind besser als große, die man nur plant.

Er schloss an, dass es in der Feuerwehr die Vielzahl der durchgeführten Taten seien, die in Summe großes bewirken. Und gerade die fünf Jubilare hätten hier in ihrer Dienstzeit gemeinsam gewaltiges bewirkt:

In Richtung des Gerätewartes UBM Karsten Berndt stellte er fest, dass es seinen Wartungstätigkeiten zu verdanken sei, dass die Gerätschaften der Feuerwehr stets einsatzbereit sind. Hierfür verbringt Karsten seit 2005 fast jeden Samstag im Gerätehaus.

Und als ob das nicht schon genug Einsatz wäre, ist Karsten zusätzlich bereits seit 2003 als Jugendwart in der Jugendfeuerwehr tätig – in welcher er selbst vor über 25 Jahren seinen Dienst begann.

Anschließend wandte sich der stellv. Wehrleiter an den im Hauptberuf als Elektriker tätigen Unterbrandmeister Eric Domisch, welcher seinen Weg vor über 25 Jahren ebenfalls in der Jugendfeuerwehr begann. Auch er blieb nach dem Wechsel in die Einsatzabteilung der Aus- und Weiterbildung der Kinder und Jugendlichen der Stadt Meinerzhagen treu, und ließ sich im Jahre 2006 zum Brandschutzerzieher ausbilden.

Besonders gefragt ist er aufgrund seiner beruflichen Kenntnisse auch regelmäßig beim Sommerfest des Löschzuges, um nach eventuellen Stromausfällen schnell wieder einen geordneten Festbetrieb zu ermöglichen.

Im Anschluss lenkte Kohl die Aufmerksamkeit auf den Unterbrandmeister Ralf Pircher, welcher das zusätzliche Amt des Sicherheitsbeauftragten bekleidet. Er hatte seinen Weg in die Feuerwehr Meinerzhagen über einen Umweg gefunden:

1984 begann er seinen Dienst in der Feuerwehr Kierspe und versah dort bis 1995 seinen Dient. Nach einer zehnjährigen Pause wollte er dann offensichtlich noch mal eine andere Feuerwehr kennenlernen und reichte einen Aufnahmeantrag bei der FW Meinerzhagen ein. Hier übernahm er vier Jahre später das Amt des Sicherheitsbeauftragten, welches er bis zum heutigen Tage ausführt.

Danach wurde es für den stellv. Wehrleiter, der unisono auch die Funktion des Zugführers im LZ I inne hat, persönlich – sprach er doch seine beiden Stellvertreter Jan Sinderhauf und Matthias Dresp an. Unmissverständlich stellte er fest, dass er das zusätzliche Amt des stellv Wehrleiters nur deshalb ausüben könne, weil sie ihm in der Zugführung den Rücken freihalten.

Jan Sinderhauf, der 1995 seine Karriere in der Jugendfeuerwehr Meinerzhagen begann, wechselte im März 2000 in die Einsatzabteilung des Löschzug I. Dort spezialisierte er sich auf den Bereich der technischen Hilfeleistung, in welcher er heute auch die Ausbildung leitet.

Nach seiner Ausbildung zum Gruppenführer im Jahr 2014 folgte der Zugführerlehrgang im Jahre 2019 – und nach der Beförderung zum Brandinspektor im Jahre 2020 auch der Aufstieg in die Funktion des stv. Zugführers.

Nach diesen Worten freuten sich die vier Kameraden, durch die Wehrleitung die verdienten Feuerwehrehrenzeichen des Landes NRW in Silber überreicht zu bekommen.

Abschließend folgte die Verleihung des Feuerwehrehrenkreuzes in Gold an den Dienstältesten Kameraden der Runde: Brandoberinspektor Matthias Dresp. Auch seine Laufbahn startete vor mehr als 35 Jahren in der Jugendfeuerwehr, die sich damit als echte Talentschmiede darstellte.

Nach dem Wechsel in den aktiven Einsatzdienst im Jahre 1988 blieb er der Nachwuchsabteilung weiterhin treu, und übernahm für einige Jahre die Funktion des stellv. Jugendwartes.

Sein weiterer Werdegang führte ihn anschließend vom Gruppenführerlehrgang 1997 über den Zug- und Verbandsführerlehrgang bis in die Position des stellv. Löschzugführers des LZ I, welche er bereits seit 2014 inne hat.

Was Du in 35 Jahren Dienstzeit alles an Aus- und Weiterbildungen besucht hast – da kommt schon ein dickes Buch zusammen. Jede einzelne davon aufzuzählen ist schier unmöglich – es würde sonst wahrscheinlich dunkel.

so Steffen Kohl über seinen Stellvertreter, der sich damit das Feuerwehrehrenzeichen in Gold mehr als verdiente.

Im Anschluss an diese Auszeichnungen mischte sich leider auch ein bisschen Wehmut in die ausgelassene Freude, als Wehrleiter Christian Bösinghaus sich nochmals an den Silberjubilar Ralf Pircher wandte. Dieser hatte sich im Vorfeld schweren Herzens dazu durchgerungen, dass er mit Vollendung der 25-jährigen Dienstzeit aus der Einsatz- in die Ehrenabteilung der Feuerwehr übertreten wolle, um ein wenig kürzer zu treten. Hierzu ließ der Leiter der Feuerwehr noch mal einige Stationen und Anekdoten aus Pirchers bewegter Feuerwehrkarriere Revue passieren, bevor er ihm seine Entlassungsurkunde verlas.

Wir schließen uns den Gratulationen sehr gern an und wünschen den Jubilaren sowie dem neuen Hauptbrandmeister weiterhin alles Gute!