Seit Ende Oktober hat der neue Rüstwagen der Feuerwehr Meinerzhagen sein zu Hause am Florianweg. Nach einer über zweijährigen Planungsphase wurde der Auftrag im Rahmen einer EU Ausschreibung an die Firma Iturri aus Wilnsdorf vergeben, die das Fahrzeug auf einem MAN 18.340 aufgebaut haben.

Nach 24 Jahren Einsatzdienst, stieß unser Iveco Magirus Rüstwagen langsam an seine Platz- und Leistungsgrenzen. Mit seinem 177 PS Motor und einem zulässigen Gesamtgewicht von 9,5 Tonnen, entsprach er schon länger nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Ebenfalls konnte aus Platzgründen nicht die komplette Normbeladung eines Rüstwagens mitgeführt werden.

Der neue Rüstwagen aus dem Hause Iturri wird von einem MAN TGM 18.340 angetrieben, der über ein automatisiertes Schaltgetriebe mit spezieller Software für Einsatzfahrten sowie Allrad und diverse Offroadmöglichkeiten für den Geländeeinsatz verfügt. Des Weiteren ist eine maschinelle Zugeinrichtung mit einer Zugkraft von über fünf Tonnen verbaut, die mit einem 90 Meter langen Zugseil ausgestattet ist und per Fernbedienung auch außerhalb des Fahrzeuges bedient werden kann.

Ein besonderes Augenmerk richtete der Planungsausschuss bestehend aus Torsten Malina, Thomas Decker, Steffen Kohl, Rüdiger und Jan Sinderhauf, Matthias Dresp, Patrick Kattwinkel, Karsten Berndt auf die Sicherheitsaspekte des Fahrzeuges.

Hierfür wurde ein leistungsstarker LED Lichtmast mit acht Scheinwerfern für das Ausleuchten des Nah- und Fernbereiches verbaut, welcher auch über vier Blaulichter verfügt, um die Einsatzstelle schon von Weitem sichtbar zu machen. Sämtliche Lichtkomponenten, wie Umfeld-, Geräteraum- und Unterbodenbeleuchtung, zusätzliche Rückfahrscheinwerfer, Arbeitsscheinwerfer auf dem Fahrerhausdach sowie die Heckabsicherung sind in LED Technik ausgeführt. Gleiches gilt auch für die Blaulichter im Front- und Heckbereich, die durch die integrierte Bauweise auch von der Seite maximale Sichtbarkeit garantieren. Der Heckbereich wurde vollflächig mit einer retroreflektierenden Folie beklebt, die beim Anstrahlen von Fahrzeugscheinwerfen hell leuchtet.

Auch im Inneren des Fahrzeuges ist einiges an Ausrüstung hinzugekommen, sodass nun die komplette Normbeladung eines Rüstwagen mitgeführt wird. Bei der Planung wurde bereits darauf geachtet, dass die Ausrüstungsgegenstände der einzelnen Themenbereiche zusammen gelagert werden. So sind z.B. sämtliche Materialien für den Bereich Heben und Ziehen im Geräteraum 1 gelagert während sämtliche hydraulische Rettungsgeräte und Hydraulikaggregate in den Geräteräumen 2 und 4 gelagert sind.

Erweitert wurde die Ausrüstung um ein Paratech Abstützsystem für LKW- und Tiefbauunfälle sowie Gebäudebeschädigungen oder Einstürze.

Dass diesmal Corona bedingt alles anders sein musste, machte auch vor dem neuen Rüstwagen kein Halt. Abholung und Einweisung nur in 5er Gruppen unter absoluter Einhaltung der AHA Regeln, keine Vorstellung des Fahrzeuges für die Stadtwehr und benachbarte Feuerwehren sowie die Übergabe am 18.11. durch Bürgermeister Jan Nesselrath nur im Kreise der Wehrleitung und des stellv. Löschzugführers Jan Sinderhauf zeigen auch hier, in was für einer verrückten und traurigen Zeit wir uns gerade befinden…