Ein Feuer in einem Heizungsraum, eine damit einhergehende starke Verrauchung und vier vermisste Mitarbeiter – so stellte sich für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Meinerzhagen am vergangenen Samstag das Szenario bei der Firma OTTO FUCHS Surface Technology dar. Alles zum Glück nur eine groß angelegte Stadtwehrübung, an welcher alle vier Löschzüge der Meinerzhagener Wehr teilnahmen.

Dabei wurde von der Übungsleitung, bestehend aus Oberbrandmeister Jan Sinderhauf und Brandinspektor Tobias Schuster ein besonderes Augenmerk auf die möglichst realistische Darstellung und Entwicklung der Lage gelegt. Der angenommene Brand im Heizungsraum löste die Brandmeldeanlage der Firma aus, woraufhin entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung zunächst die Löschgruppe Willertshagen und in Teilen der Löschzug Stadtmitte alarmiert werden. Dies würde auch im Ernstfall so geschehen.
Noch bevor die ersten Kräfte am Übungsobjekt eintrafen wurde durch die Übungsleitung eingespielt, dass ein Mitarbeiter der Firma das Feuer entdeckt hat und den zusätzlich den Notruf gewählt hat. Daraufhin wurde das Alarmstichwort auf „F2 – Industrie/Gewerbebrand“ erhöht und der komplette Löschzug I Stadtmitte hinzualarmiert.

Nach und nach entwickelte sich somit eine große Übungslage in dessen Verlauf alle vier Löschzüge alarmiert wurden. Um die Alarmierungen abzuwickeln befand sich ein Mitarbeiter der Leitstelle des Märkischen Kreises mit einem Laptop vor Ort.

Stadtwehrübung bei OTTO Fuchs Surface Technology

Die ersten Einsatzkräfte legten ihre Priorität zunächst auf die Rettung der vier vermissten Mitarbeiter der Firma. Die restlichen Mitarbeiter hatten, alarmiert durch die akustischen Signale der Brandmeldeanlage, das Gebäude bereits verlassen. Mehrere Trupps unter Atemschutz gingen in den Heizungsraum vor und konnten so die vier vermissten Personen schnell finden und retten.

Der angenommene Brand breitet sich aus

Im Folgenden wurde von der Übungsleitung dann eine Ausbreitung des Brandes auf den Produktionsbereich simuliert. Hierzu wurden entsprechende Brandmelder durch einen Brandmeldeanlagentechniker ausgelöst. Über die verschiedenen, ausgelösten Melder konnten die Einsatzkräfte somit den Brandverlauf erkennen. Schnell wurden im Folgenden durch die Einsatzleitung die Löschzüge Valbert und Haustadt, sowie die Löschgruppe Lengelscheid alarmiert. Somit war die gesamte Stadtwehr im „Einsatz“. Zusätzlich wurden die Meinerzhagener Kameraden von einer Drehleiter aus Marienheide unterstützt.

Stadtwehrübung bei OTTO Fuchs Surface Technology

Der angenommene Brand breitete sich im Verlaufe der Übung auf einen Großteil der Produktionshalle der Firma aus. Nun lag der Fokus der Einsatzleitung folglich auf dem Eindämmen des Brandes und dem Schutz des Verwaltungsgebäudes, sowie des Hochregallagers. Dazu wurden große Mengen an Wasser benötigt, welche aus einem unterirdischen Löschwasserbehälter und dem anliegendem Hydrantennetz entnommen wurden. Da dieses in einer solchen Lage aber nicht ausreichen würde, wurden zusätzlich aus dem Bereich „Auf der Koppel“ zwei ca. 1,6 km lange Schlauchleitungen gelegt.

Ein Krisenstab, gebildet aus Mitarbeitern der Firma OTTO FUCHS Surface Technology unterstütze die gesamte Übung lang die Einsatzkräfte bei unternehmensspezifischen Fragen – eine Maßnahme, die auch im Ernstfall so getroffen wird und regelmäßig geübt wird.

Nach ca. 2,5 Stunden war die Übung für die ca. 180 beteiligten Personen beendet. In der anschließenden Nachbesprechung mit Feuerwehr und Firma wurden positive Dinge sowie Potenziale zur Verbesserung angesprochen. Grundsätzlich zeigten sich alle Seiten aber zufrieden und betonten ausdrücklich den positiven Effekt auf die Zusammenarbeit durch die Übung.

Ein großer Dank der Feuerwehr gebührt der Firma OTTO FUCHS Surface Technology für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung, den Mitarbeitern der Firma SIEMENS und der Leitstelle des Märkischen Kreises, sowie nicht zuletzt den Kameraden aus Marienheide.