Neue Fahrzeugantriebe, wie Elektromotoren oder Hybridantriebe sowie immer sicherere, aber auch komplexere Autos auf deutschen Straßen erfordern es, dass die Feuerwehr sich im Bereich der technischen Hilfe stetig weiterbildet. Aus diesem Grund besuchten am vergangenem Wochenende fünf Kameraden der Feuerwehr Meinerzhagen die weltweit größte Ausbildungsveranstaltung für die technische Hilfe – die Weber Rescue Days.
Veranstaltet werden die Rescue Days jedes Jahr an immer wechselnden Orten von der Firma Weber Hydraulik, welche unter anderem hydraulische Rettungsgeräte für die Feuerwehr herstellt. Dieses Jahr fanden die Rescue Days in Mosbach in Baden-Württemberg statt. Aus insgesamt 21 Nationen kamen die ca. 600 Teilnehmer der Ausbildungsveranstaltung. An zwei Ausbildungstagen erfuhren die Kameraden aus Meinerzhagen viel über den aktuellen Stand der Fahrzeugtechnik – aber auch, wie besonders schwierige Unfallsituationen sicher abgearbeitet werden können. Dabei wurde stets die Priorität auf die Praxis und das Üben direkt am Objekt gelegt.
An insgesamt acht Stationen wurden verschiedenste Übungsszenarien behandelt. Darunter unter anderem die Rettung einer eingeklemmten Person aus einem LKW, ein unter einen Auflieger gefahrener PKW, das Abstützen von einsturzgefährdeten Gebäudeteilen und das Anheben eines umgestürzten Linienbusses.
An einer weiteren Station wurden neue Fahrzeugtechnologien behandelt. Moderne Fahrzeuge werden durch immer neue Bauweisen, aber oft auch härtere Materialien für den Fahrer immer sicherer. Kommt es trotzdem mal zu einem Unfall, bei welchem Personen eingeklemmt werden, ist es für die Feuerwehr durch die hochfesten Materialien, welche in den PKW verbaut werden aber auch immer schwieriger, die eingeklemmten Personen zu befreien. An modernen, neuen Autos, wie einem Mercedes AMG oder einem BMW M1 hatten die Kameraden die Möglichkeit zu lernen, wie sich die Rettungsgeräte an den verbauten Werkstoffen verhalten und wie Personen schnell und effektiv aus diesen Fahrzeugen gerettet werden können. Eine aus kostengründen sicherlich einmalige, aber sehr lehrreiche Möglichkeit für die Meinerzhagener Kameraden. Der ein oder andere wird aber mit Sicherheit mit einem lachenden und einem weinenden Auge die hydraulische Rettungsschere an den neuen Sportwagen angesetzt haben.
Eines der Highlights für viele Beteiligte war weiterhin eine Station, welche von amerikanischen Feuerwehrleuten geleitet wurde und an welcher diese den Teilnehmern ihre Taktik bei der Bewältigung von Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen näher brachten. Diese Taktik weicht in vielen Belangen von der beispielsweise deutschen Vorgehensweise ab. Eine gute Gelegenheit für alle Teilnehmer ein wenig über den Tellerrand zu schauen und vielleicht den ein oder anderen Handgriff zu trainieren, der bisher noch nicht in betracht gezogen wurde – ein Satz, der sicherlich aber auch für die gesamten Rescue Days stehen kann.
